In dieser Anleitung wollen wir auf das Füttern und Angeln bei Wochenendsessions eingehen. Der Großteil der arbeitenden Bevölkerung (uns eingeschlossen) hat vor allem an Wochenenden und Feiertagen mal so richtig Zeit seiner Leidenschaft nachzugehen.
Doch wie gehst du bei einer solchen Session sinnvollerweise vor?
Um möglichst viel aus einer längeren Session zu machen, erläutern wir dir in dieser Anleitung die wichtigsten Aspekte rund um das befüttern und das beangeln deiner Angelstellen!
Die Wochenendsession – unsere Definition
Für uns ist eine Wochenendsession eine Angelsession, die mindestens 24 Stunden dauert und in der Regel 2 Nächte beinhaltet. Natürlich können diese auch unter der Woche stattfinden.
Du startest bspw. an einem Freitagnachmittag nach der Arbeit und möchtest bis Sonntagmittag eine Stelle an einem Gewässer beangeln. Dadurch, dass du mehr Zeit als eine kurze Nacht hast, sollte dein ideales Vorgehen auch von dem ganz kurzfristigen Angeln abweichen!
Du angelst nicht auf „einen Biss“ sondern möchtest deine Stelle nicht sofort nach der ersten Nacht verbrannt haben. Dazu solltest du die folgenden Punkte in deine Wochenend-Angelei einfließen lassen!
Der kurzfristige Futterplatz
Für eine Wochenendsession kannst du an vielen Gewässern sehr effektiv einen kurzfristigen Futterplatz anlegen. Hier sind bei der Futterwahl keine Grenzen gesetzt. Es ist eher eine Stilfrage. Wir aktivieren Stellen gerne hochattraktiv mit allen möglichen Mischungen von Pellets, Partikeln, Boilies und allen möglichen Liquids. Du kannst natürlich auch bspw. nur Boilies verwenden, wenn du auf Beifang unbedingt verzichten möchtest.
Zu Beginn solltest du dir über die Futtermenge Gedanken machen. Du solltest ein grobes Bild vom Fischbestand und den Wetterbedingungen haben. Wenn die Karpfen voraussichtlich in Fresslaune sind, kannst du durchaus mal 4-10kg großflächig verteilen!
Wenn du die Möglichkeit hast, eine große Fläche (z.B. eine Verengung im Gewässer) zu füttern, solltest du dies definitiv versuchen (dazu später mehr). Hierzu eignet sich die Nutzung eines Wurfrohres, einer Kelle am Kescher oder einer Zwille sehr gut. Zusätzlich kannst du an einigen willkürlichen Stellen des Futterplatzes auch noch einzelne Futterraketen mit hochattraktiven Mischungen platzieren!
Bevor wir auf die Angelei auf einem kurzfristigen Futterplatz eingehen, wollen wir dir zunächst noch den „alternativen Futterplatz“ vorstellen.
Der alternative Futterplatz
Solltest du nicht die Möglichkeit haben, großflächig zu füttern, bieten sich eventuell auch mehrere Futterplätze an. Du kannst bspw. zwei Stellen bei deiner Ankunft füttern, aber nur auf einer Angeln! Sollte nichts passieren, zu wenig passieren oder du ein besseres Gefühl bei der anderen Stelle hast, kannst du bspw. nach einer Nacht umziehen und die zweite Stelle beangeln.
Bei extrem viel offenen Wasser vor dir, musst du im Zweifel nicht mal umziehen und kannst zwei Stellen von einem Angelplatz aus füttern. Auch hier kann es lohnen, in der ersten Nacht nur einen Platz zu beangeln und den anderen in Ruhe für die zweite Nacht „ziehen“ zu lassen.
Achte bei dieser Strategie allerdings immer auf andere Angler und sei sehr nachsichtig. Wenn am Gewässer viel los ist, solltest du auf diese Taktik verzichten. Andere Angler nehmen einem es berechtigterweise krumm, wenn man eine Stelle füttert, aber nicht beangelt. Halte dich stets an Regeln und nehme sehr viel Rücksicht auf andere Angler! Wir Karpfenangler haben nicht ganz zu Unrecht ein relativ schlechtes Image unter Anglern – du solltest deshalb stehts daran arbeiten, nicht negativ aufzufallen!
Wie angele ich richtig auf einem kurzfristigen Futterplatz?
Da du an einem Wochenende natürlich möglichst viel fangen möchtest, solltest du vor allem zu Beginn sehr subtil angeln. Gebe den Karpfen etwas Zeit deinen Futterplatz anzunehmen und beangle z.B. in der ersten Nacht nur die kurzen, äußeren Bereiche des Futterareals.
Solltest du dich dazu entscheiden mitten auf dem Futterareal zu angeln, kannst du durch deine Schnüre auf dem Futterplatz das Misstrauen der Karpfen schnell wecken. Vor allem an Gewässern mit viel Angeldruck werden solche Plätze häufig schnell gemieden! Deshalb versuche, zumindest zu Beginn, eher etwas zu kurz als zu lang zu angeln.
Außerdem ist es sinnvoll die Ruten weit zu fächern. Damit verringerst du die Scheuchwirkung eines gehakten Karpfens auf andere Karpfen. Wenn zwischen zwei Ruten im gleichen Futterareal 20m Abstand sind, bekommt der Karpfen an der rechten Seite es manchmal gar nicht mit, dass sich links gerade ein Karpfen gehakt hat. Mit diesem Vorgehen kannst du deine Bissfrequenz stark steigern!
Das Fingerspitzengefühl mit der Futtermenge
Während du anfangs deine Stelle aktivieren möchtest und den Karpfen zeigen willst, dass es was zu holen gibt, ist das Nachfüttern natürlich ein entscheidender Faktor um erfolgreich zu bleiben.
Du solltest dabei generell nach jedem Biss eine gewisse Menge nachfüttern. Je nachdem, wie der Fischbestand aussieht, ist hier viel Erfahrung gefragt.
Als Faustregel kann man aber auch an recht dünn besiedelten Gewässern etwa 7 gefüllte Futterraketen nach jedem Karpfen oder alternativ ca. 300-700 Gramm Boilies nachfeuern. An gut besetzten Gewässern sind diese Mengen natürlich ein Tropfen auf den heißen Stein. Du kannst dir aber sicher sein: Auch wenn du „zu wenig“ nachfüttern solltest, ist es wesentlich besser als nichts zu tun!
Oftmals ist es auch sinnvoll, am zweiten Tag nochmal ordentlich Futter nachzugeben, vor allem wenn die erste Nacht sehr erfolgreich war. Achte bei längerem Anfüttern darauf (also bei größeren Mengen), dass du nicht während den heißen Beissphasen zu viel fütterst. Oftmals sind diese am frühen Morgen bis späten Vormittag. Daher kann man an vielen Gewässern sehr gut nachmittags füttern.
Solltest du dir das alles nochmal in gesprochener Form anschauen wollen, haben wir hier ein YouTube-Video für dich erstellt:
Zusammenfassung
Mithilfe dieser Anleitung wirst du mehr aus deinen Angelwochenenden rausholen! Mit etwas Erfahrung wirst du Futtermengen sehr gut an die Situation anpassen können und stetig erfolgreicher! Lass dich nicht unterkriegen, wenn du mal ein schlechtes Wochenende erwischst. Das passiert jedem Mal und gibt wenig Aufschluss darüber, ob du „alles richtig“ oder „alles falsch“ gemacht hast. In der Regel liegt die Wahrheit dazwischen und das Nichts-Fangen (englisch: „blanken“) ist Teil des Spiels und macht den Reiz von erfolgreichen Sessions aus!
Probiere dich an diese Anleitung zu halten und halte uns über deine Erfolge (und gerne auch Misserfolge) auf dem Laufenden! Kontaktiere uns dabei über die Kommentare, Instagram oder per E-Mail.
Recent Posts
Crafty Catcher wurde in den frühen 80er Jahren gegründet. Damit ist die Firma eine der ältesten und angesehensten britischen Ködermarken. Sie verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung und...
Karpfenruten: Wie findest du heraus welche Karpfenrute zu dir passt?
Karpfenruten sind spezielle Angelruten zum Karpfenangeln. Oft sind diese etwas härter und länger als normale Angelruten. Durch diese Eigenschaften kann man weitere Entfernungen anwerfen und hat im...