In diesem Artikel erklären wir dir, auf was du bei deiner Boilie-Auswahl im Sommer achten solltest und was du in dieser Jahreszeit besser meidest.
Der Markt ist überfüllt mit Köderfirmen, die ihre Boilies als „Ganzjahres“-Waffen anpreisen. Bei all den Farben, Größen und Geschmäckern verliert man schnell den Überblick. In dieser Anleitung weisen wir auf die wichtigsten Eigenschaften für die Boilie-Auswahl im Sommer hin!
Welche Boilies solltest du im Sommer verwenden?
Ein guter Boilie für den Sommer sollte hochwertige Inhaltsstoffe aufweisen und bekömmlich für den Karpfen sein. Dabei dürfen die Boilies ruhig etwas härter sein. Außerdem kann es sehr hilfreich sein, Boilies zunächst einzulegen.
Im Sommer fressen Karpfen sehr regelmäßig und nehmen sehr viel Nahrung auf. Da zu dieser Jahreszeit allerdings auch das natürliche Nahrungs-Vorkommen der Karpfen am höchsten ist, sollten die Boilies im Sommer möglichst attraktiv sein.
Alles rund um das Karpfenangeln im Sommer findest du in diesem Artikel!
Weiterhin haben wir auch alternativ zu diesem Blog-Post ein Video zu diesem Thema auf Youtube für dich bereitgestellt:
Welche Eigenschaften ein solcher Boilie im Detail mitbringen sollte, erklären wir im folgenden Abschnitt.
Eigenschaften eines guten Boilies für den Sommer:
Die Art und die Größe
Zunächst gibt es drei grundlegende Arten von Boilies: Normale „Grund“-Boilies, Pop-Ups, und Wafter. Im Sommer eignen sich prinzipiell alle drei Arten zum Karpfenangeln. An Gewässern mit sehr viel Angeldruck (z.B. gut besuchte Paylakes / Szenegewässer), sind im Sommer etwas unauffälligere Boilies häufig besser. Man geht heute davon aus, dass Karpfen zwar dazulernen, aber viele Gefahrenquellen nach einer Weile wieder vergessen. So haben sie in der Regel nach wenig Angeldruck im Winter vergessen, dass sie im Frühjahr mit grellen und auffälligen, häufig auftreibenden Ködern gefangen wurden.
Allerdings folgt der Sommer direkt auf das Frühjahr. Das Wissen, dass grelle (Pop-Up)-Boilies eine Gefahrenquelle darstellen, ist häufig noch frisch! Im Laufe des späten Frühjahrs bzw. des frühen Sommers fangen erfahrene Karpfen häufig an, diese Köder zu vermeiden. Dieses Phänomen lässt sich vor allem an stark beangelten Paylakes gut beobachten.
Aus diesem Grund werden Wafter und normale Boilies wesentlich interessanter. Durch das vermehrte Beifüttern, gewöhnst du die Karpfen an „deine normalen Boilies“. Sie fressen die gefütterten Boilies im Idealfall ohne Argwohn. Deshalb ist es sinnvoll, mit den gleichen Boilies als Hakenköder zu angeln.
Die Größe der Köder kann im Sommer variieren. Generell ist es clever, mit relativ kleinen z.B. 15mm Boilies zu füttern. Dadurch erzeugst du einen größeren Futterteppich mit mehreren kleineren Boilies. So sind 15mm Boilies 25% kleiner als 20mm Boilies. Also bekommst du 25% mehr einzelne Boilies auf deinen Futterplatz, bei der gleichen Futtermenge!
Solltest du allerdings viele Probleme mit Brassen oder sehr vielen kleinen Karpfen haben, eignen sich größere Boilies besser. Wir mixen im Sommer die Größen der Boilies meistens durch. So gewöhnen sich die Karpfen nicht nur an eine Größe und du kannst mit großen Hakenködern angeln, um etwas selektiver auf größere Karpfen zu angeln.
Die richtige Härte der Boilies
Im Sommer eignen sich etwas härtere Boilies. Um Boilies auszuhärten, kannst du sie einfach an der Luft ziehen lassen. Oft reicht schon aus, die Boilietüte ein paar Tage vorm Angeln zu öffnen und offen stehen zu lassen.
Die zusätzliche Härte hat 2 Vorteile. Zunächst angelst du mit härteren Murmeln selektiver auf Karpfen. Im Sommer sind Schleien und Weißfische auch extrem aktiv. Je härter der Boilie ist, umso schwerer wird es für diese Fische die Boilies zu „knacken“. Ein Karpfen kann durch seine Schlundzähne auch sehr harte Boilies knacken. Weiterhin mögen kleinere Karpfen besonders harte Boilies auch nicht so gerne.
Der zweite Vorteil ist der zusätzliche Schutz vor zu starkem Aufweichen der Boilies. Im Sommer ist die Wassertemperatur an einigen Seen extrem hoch. Dadurch weichen Boilies viel schneller auf. Ein sehr weicher Boilie kann dann von Weißfischen regelrecht „zerpickt“ werden. Im schlimmsten Fall lutschen kleine Weißfische solange an deinem Köder rum, bis am Grund nur noch das blanke Haar liegt!
Die richtige Farbe
Die Farben von Grundködern sind in unseren Augen für den Sommer nicht sonderlich relevant. Ich habe Berichte von einigen Anglern gehört, die an ein paar Gewässern mit Unterwasser-Kameras festgestellt haben, dass die Karpfen dort sehr scheu auf extrem helle Murmeln (weiss, rosa, gelb) reagieren. Diese Beobachtung konnte ich allerdings für meine Gewässer nicht verifizieren. Fischige Boilies sind durch ihre Inhaltsstoffe oft dunkel-rötlich bis zu einem dunklen Braun-ton. Bei Boilies auf Kohlenhydratbasis (also überwiegend auf Basis von Pflanzen-/Getreide-Mehlen) sind die Farben oftmals künstlich ergänzt. Die Farben fangen in unseren Augen im Sommer und Herbst allerdings eher den Angler und nicht den Fisch!
Der richtige Geschmack
Hier scheiden sich die Geister! Es gibt Verfechter von Fischmehl-Boilies, die behaupten, dass ein guter Fischmehl-Boilie einen „Kohlenhydrat“-Boilie immer aussticht. Wir würden die grundlegende Entscheidung immer vom Gewässer abhängig machen. Fischmehl-Boilies erzeugen einen viel höheren Anteil an Beifängen. So lieben Brassen und Welse fischige Boilies. Wenn in einem Gewässer viele Beifänge stören, tendiere ich immer zu kohlenhydrat-basierten Boilies.
Es gibt einige Gewässer wo ein fischiger Geschmack für die Karpfen eine viel höhere Lockwirkung hat, als ein „süßer“ Boilie. Es gibt aber auch Gewässer dort verhält es sich umgekehrt! An vielen Gewässern funktionieren allerdings beide Arten ähnlich gut.
Wichtig ist, dass dein Köder hochwertig ist und für den Fisch gut bekömmlich ist. Nur dann kommen die Karpfen regelmäßig wieder auf deine Futterplätze und nehmen wiederholt größere Mengen deines Köders auf!
Im Sommer empfiehlt es sich, die Boilies in Dips und/oder Öle einzulegen. Du musst im Sommer mit der extrem reichhaltigen, natürlichen Nahrungsangebot konkurrieren! Die warmen Wassertemperaturen sorgen dafür das die Öle/Dips sich zügig verbreiten und für eine höhere Lockwirkung sorgen!
Zusammenfassung
Versuche bei deiner Boilie-Wahl für den Sommer auf Boilies mit hochwertigen Inhaltsstoffen zu setzen. Benutze gerne verschiedene Größen und lege nicht zu viel Wert auf die Farbe. Weiche Boilies kannst du durch das Lüften vor dem Angeln aushärten. Außerdem kann sich im Sommer der Einsatz von Dips und Ölen zum Einlegen deiner Boilies lohnen.
Probiere aus, ob an deinem Gewässer Fischmehl- oder Kohlenhydrat-Boilies besser funktionieren (häufig funktionieren beide super..). Wechsele im Bedarfsfall auf die aussichtsreichere Variante. Solltest du Probleme mit zu vielen Beifängen haben, solltest du tendenziell eher Kohlenhydrat-Boilies verwenden. Denke dabei daran, dass sich Beifänge meistens nicht gänzlich ausschließen lassen!
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