Der ursprünglich aus Ostasien stammende Karpfen zählt unter europäischen Anglern zu einem der beliebtesten Zielfische. Er ist sehr kampfstark und kann enorme Größen für einen Süßwasserfisch erreichen. Er ist auch in der europäischen Küche nicht mehr wegzudenken und zählt immer noch zu einem der beliebtesten Speisefischen. In vielen Familien ist es heute noch Tradition, zur Weihnachtszeit Karpfen zu essen.
Wie bei allen anderen Tierarten gibt es auch bei diesem Fisch große Unterschiede, was das Alter und die erreichbare Größe betrifft.
Karpfen werden in der Natur zwischen 25 und 50 Zentimeter groß. Hier gibt es (je nach Art) allerdings viele Ausnahmen, sodass einige Exemplare über einen Meter oder sogar bis 1,5 Meter lang werden können!
Die gezielte Zucht auf das schnelle Abwachsen der Karpfen hat dazu geführt, dass heute die meisten Schuppen- und Spiegelkarpfen Gene aufweisen, die Sie weit über die 50 Zentimeter hinausschießen lässt.
Der Karpfen, Cyprinus carpio, ist ein hochrückiger Nutzfisch, mit großen Schuppen und vier kleinen Bartfäden. Er wird heute weltweit gezüchtet, besonders in Teichen und warmen Gewässern mit starkem Uferbewuchs.
Zu den Zuchtrassen zählen der Spiegel- oder Schuppenkarpfen mit wenigen großen Schuppen und der schuppenlose Lederkarpfen. Wie bereits erwähnt, bestätigen Ausnahmen die Regel: Es wurden schon Tiere mit einer Länge von 150 Zentimetern geangelt. So eine beachtliche Länge erreichen vor allem die Schuppenkarpfen.
Auch das Gewicht der Fische variiert. Es ist keine Seltenheit, dass die Fische über zwanzig Kilogramm schwer werden.
Einige Karpfenarten aus Thailand bringen bis knapp über 100 Kilogramm auf die Waage.
Viele große Ausnahmekarpfen in Europa sind unter Anglern bekannt und bekommen häufig im Laufe der Zeit Namen verpasst. So machen auch altersbedingte Todesmeldungen in der Szene relativ schnell die Runde und es werden Meldungen dazu erfasst.
Vor ein paar Jahren ist bspw. „Mary“ gestorben, ein Schuppenkarpfen, der kurzzeitig Weltrekord war, lange Zeit auch der größte Schuppenkarpfen in Deutschland blieb, bis Sie von „Bob“ mit über 40 Kilogramm überholt wurde.
Karpfen erreichen im Normalfall ein Alter von 20 bis 30 Jahren. Es gibt immer wieder Ausnahmen, in denen Karpfen auch bis zu 50 Jahre alt geworden sind.
Je nach Fischart erreichen die Tiere ein unterschiedliches Alter. Besonders alt werden beispielsweise die Koikarpfen, die vom Züchter gut gepflegt werden. Ein Alter von sechzig Jahren, in Einzelfällen sogar weit mehr, sind bei guter Pflege realistisch.
In Europa werden die üblicherweise besetzten Karpfenarten (Schuppenkarpfen, Spiegelkarpfen, etc.) allerdings häufig nicht so alt. Sie müssen in der freien Natur mit den Witterungen, dem natürlichen Nahrungsangebot und weiteren Faktoren kämpfen. Dabei werden Schuppenkarpfen in der Regel älter als Spiegelkarpfen. Der Grund dafür ist, wie schon der Name sagt, die Schuppen des Fisches. Diese wirken wie ein Panzer, machen den Fisch resistenter gegen Krankheiten und verhindern Verletzungen durch Raubfische.
Als Faustregel gilt: Karpfen wachsen ungefähr acht bis zehn Zentimeter pro Jahr in einem natürlichen Umfeld und gelten mit sieben Lebensjahren als ausgewachsen.
Das Wachstum der Karpfen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Was lange Zeit unerforscht war, ist heute bewiesen. Die Fische verfügen über ein Wachstumshormon, welches die Größe und das Gewicht bestimmt.
Da jeder Fisch über mehr oder weniger dieses Hormons besitzt, kann nicht die Behauptung aufgestellt werden, dass der Karpfen mit einem bestimmten Alter eine bestimmte Größe oder Gewicht hat. Das Wachstum ist außerdem vom Nahrungsangebot und der Wassertemperatur abhängig.
Alter | Länge | Gewicht |
---|---|---|
1 Jahr | 10 cm | 20 g |
2 Jahre | 20 cm | 200 g |
3 Jahre | 32 cm | 650 g |
4 Jahre | 42 cm | 1.200 g |
5 Jahre | 55 cm | 2.000 g |
6 Jahre | 60 cm | 2.600 g |
7 Jahre und mehr | > 60 cm | > 3.000 g |
In Zuchtbetrieben werden Karpfen an private Besitzer, die Gastronomie zum Verzehr und Angelvereine verkauft. Dabei werden die Karpfen auch regelmäßig gefüttert, da sie in den ersten Jahren sehr viel Masse zulegen und die Gewässer für ein natürliches Aufwachsen von den riesigen (besetzten) Beständen gar nicht genügend natürliches Futter vorhalten könnte – zumindest nicht das ganze Jahr über.
Beim Verkauf von Karpfen werden von den Züchtern häufig Preise pro Kilogramm und je nach Alter der Karpfen angegeben. Der typische Speisekarpfen ist aus einer Zucht ein sogenannter K3-Karpfen. Das bedeutet, dass er drei-sömmerig, also 3 Jahre alt ist. Die Züchter verkaufen zumeist auch ein- bzw. zwei-sömmerige Karpfen an Vereine oder private Teichbesitzer. Eine typische Größentabelle sieht dabei z.B. wie folgt aus:
Alter | Größe |
Einsömmerig (K1) | 8-15cm |
Zweisömmerig (K2) | 300-800 Gramm |
Dreisömmerig (K3) | 1–4 Kilogramm |
In sogenannten Paylakes wachsen Karpfen häufig viel schneller und werden damit auch insgesamt größer als ihre Artgenossen in öffentlichen Gewässern. Das liegt daran, dass sie oftmals das ganze Jahr über mit extrem nährreichem Futter, wie bspw. Pellets und Boilies, von den Betreibern gefüttert werden. Weiterhin sorgt die massive Angelei an diesen Gewässern dafür, dass die Karpfen massenhaft Futter serviert bekommen und damit alle paar Jahre neue Rekorde in diesen Gewässern aufgestellt werden.
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