Karpfenangeln kann für viele Beginner verwirrend sein. Viele Angler reden über magische Stellen in einem Gewässer und schwören darauf, dass man in anderen Bereichen weniger (oder sogar gar keine!) Karpfen fangen kann! Das ist natürlich Quatsch! Karpfen bewegen sich im Sommer sehr viel und meiden sogar häufig besonders stark beangelte Bereiche!
In diesem Artikel zeigen wir dir 5 klassische Hotspots für das Karpfenangeln im Sommer auf! Sie werden dir helfen, an vielen Gewässern auf Anhieb interessante Stellen auszumachen.
Karpfen lieben Kraut. Diesen Satz findest du in fast jedem unserer Location-Posts – er ist allerdings auch universell gültig! Im Sommer ist die Hochphase des Krautbewuchses. Es gibt üblicherweise an Seen 2 Krautkanten:
Die erste Krautkante befindet sich vom Ufer bis zum „Start des Krautfeldes“. An vielen Seen kann man beobachten, dass der unmittelbare Randbereich (oftmals bis zu etwa 1m Wassertiefe) nicht mit Kraut bewachsen ist. Das ufernahe Angeln auf Karpfen ist sehr oft ein Erfolgsgarant – in Kombination mit einer solchen Krautkante stehen die Chancen sehr gut!
Die zweite Krautkante findest du vor allem an tieferen Gewässern oder Gewässern mit wechselndem Untergrund. Ab einer gewissen Tiefe bekommt das Kraut einfach nicht mehr genug Tageslicht ab, um richtig zu wachsen. Krautkanten können auch bei unterschiedlichen Untergründen entstehen. So führt z.B. der Wechsel von nährstoffreichem Lehmboden zu reinem Sand oder Kies oftmals zu einer Krautkante.
Im Idealfall findest du eine solche Kante, die du „seitlich“ beangeln kannst. Du fischst dann praktisch direkt „neben dem Kraut“. Dadurch hängt deine Schnur nicht komisch „über dem Kraut“ und liegt möglichst flach auf dem Gewässergrund. Ist das nicht möglich, musst du dich mit dem Angeln „hinter der Krautbank“ begnügen.
Das richtige Vorgehen bei sehr verkrauteten Gewässern haben wir dir hier erklärt!
Karpfen bewegen sich im Sommer sehr viel. Sie wandern oftmals fixe Routen ab und dabei kannst du sie natürlich auch abpassen bzw. zum Fressen überreden! Verengte Seeteile, bspw. durch eine Insel erzeugt, erleichtern das Finden der Routen ungemein und sind oftmals sehr produktiv!
Dabei kann man oft beobachten, dass die Karpfen eine gewisse Route bevorzugen. Probiere also verschiedene Distanzen aus und füttere den verengten Bereich ruhig etwas großflächiger.
Auch wenn das Thema sehr ausgelutscht ist. Plateaus bilden Unterwassergrenzen und werden von wandernden Karpfen oft überwunden bzw. „umschwommen“.
Dadurch sind Plateaukanten und auch das Angeln direkt auf den Plateaus oftmals sehr produktiv. Im Sommer solltest du vor allem an tieferen Gewässern darauf achten, nicht zu tiefe Plateaus zu beangeln. Ein Plateau knapp über der sogenannten Sprungschicht, kann ein richtiger Hotspot sein.
Schilfbänke, bewachsene Uferstellen und überhängende Bäume haben eine magische Anziehungskraft auf Karpfen. Sie verweilen sehr gerne in der Nähe und finden hier viel natürliche Nahrung.
Überhängende Bäume sind natürlich immer etwas gefährlich zu beangeln. Vor allem als Anfänger solltest du diese Bereiche vielleicht eher meiden.
Wenn du etwas erfahrener bist und Erfahrung mit der Tragkraft deiner Schnur und Aktion deiner Rute hast, kannst du vor solchen Hindernissen auch mit fast geschlossener Bremse angeln. Sobald du einen Biss hast, ziehst du den Karpfen erstmal vom Hindernis weg.
Durch recht schnelles Rückwärtslaufen an der Angelstelle ohne, dass du Schnur gibst, zwingst du den Karpfen dir zu folgen. Ist der Fisch erst im freien Wasser, löst du die Bremse etwas und beginnst mit dem eigentlichen Drill.
Vor Schilfbänken kannst du in der Regel auch als Anfänger sehr gut angeln. Diese Stellen werden mit ziemlicher Sicherheit von Zeit zu Zeit von den Karpfen aufgesucht.
Vor allem an stark beangelten Gewässern gibt es manchmal Buchten, die von vielen Anglern gemieden werden. Dies kann verschiedene Gründe haben: Lange Laufwege zur Angelstelle, wenig offenes Wasser, eventuell schlammiger Boden, usw.
Auch wenn du eventuell von anderen Karpfenanglern müde belächelt wirst, weil es dort „eh keine Karpfen gibt“, solltest du die Stellen mal ausprobieren. Vor allem an Tagen an denen viel los ist am Gewässer, zieht es viele Karpfen in ruhigere Areale.
Versuche in diesen Buchten tagsüber zu angeln und nicht all zu viel Lärm zu machen. Du brauchst gar nicht viel Füttern und angelst auf einen einzelnen Biss. Bestenfalls studierst du die Bodenbeschaffenheiten im Vorhinein etwas, um sicherzugehen, dass du nicht im Faulschlamm angelst. Auch wenn du im Faulschlamm landest, kannst du vor allem an solchen Stellen teilweise noch mit einem Fisch rechnen!
Du wirst in ruhigen Buchten nicht die Bissfrequenz haben, wie im offenen Wasser auf einem gut gefütterten Platz. Solltest du allerdings erfolgreich sein, fängst du häufig Karpfen, die anderen Anglern nicht so oft ans Band gehen!
Die oben genannten Hotspots sind sehr gute Ausgangsspots zum Angeln. Probiere Sie aus, wenn sie an deinen Gewässern vorhanden sind! Lass dir dabei von anderen Anglern nicht zu viel reinreden.
Erfahrungsaustausch ist wichtig und es ist auch sicherlich klug sich etwas bei erfahrenen und erfolgreichen Karpfenanglern an deinen Gewässern abzugucken. Aber es gibt in einem Gewässer nicht nur „die eine Stelle“ die fängt! Suche dir deine eigenen Stellen und mache deine eigenen Erfahrungen.
Du wirst schnell merken, dass dies genau das ist, was dich beim Karpfenangeln weiterbringt. Es versüßt dir zum einen den eigenen Erfolg. Wenn du selbst etwas probierst und es funktioniert, kannst du dir immer beantworten, warum du etwas gemacht hast.
Als Klon der anderen nur folgt, weil man „die Fische NUR auf 23 Rutenlängen Richtung den großen Strommasten“ von einer Angelstelle fängt, ist die Lernkurve gleich Null!
Versuche außerdem stets die Augen und Ohren dem Gewässer zu widmen. Im Sommer zeigen sich oftmals Karpfen an vermeintlich uninteressanten Stellen. Wir sehen als Angler (in der Regel) nur die Wasseroberfläche! Lass dir von den Karpfen zeigen, welche Stellen sie mögen!
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