In diesem Artikel möchten wir die erläutern, wann und wie sich Karpfen fortpflanzen. Wir gehen dabei näher auf die Voraussetzungen, den eigentlichen Akt und auch auf die Vermehrung in Fischwirtschaften ein.
In der Fachsprache heißen die männlichen Karpfen Milchner. Ihr Name resultiert aus dem milchig aussehenden Samen, mit dem die Karpfen den Laich bestäuben. Geschlechtsreif sind männliche Karpfen mit etwa 3 bis 4 Jahren.
Weibliche Karpfen werden Rogner genannt. Sie erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter zwischen vier und fünf Jahren, also etwa ein Jahr später als ihre männlichen Artgenossen. Während der sogenannten Laichzeit können sie, je nach Körpergewicht, 100.000 bis 700.000 Eier (Rogen) produzieren.
Die Laichzeit erstreckt sich über die Monate Mai und Juni. Allerdings gelingt die Eiablage nur bei Wassertemperaturen von 18 °C bis 20 °C und in Flachwasserzonen, die reich an Pflanzen für die Aufnahme des Geleges sind. In Flüssen zählen bspw. ruhige Flussabschnitte oder überschwemmte Flusswiesen als möglicher Laichplatz.
Sollte die Wassertemperatur während der Laichzeit unter 18 °C liegen oder fehlt die Flachwasserzone in einem Gewässer, kann das Ablaichen nicht erfolgen und es kommt zur Rückbildung der Eier (Laichverhaltung). Karpfen vermehren sich also nicht in jedem Gewässer eigenständig!
Ganz im Gegenteil: Es gibt viele Baggerseen, Flüsse und Kanäle, in denen sich die Karpfen gar nicht natürlich reproduzieren. Auch wenn die Laichplätze sehr begrenzt sind bleiben manchmal nur geringe Mengen bspw. an Wasserpflanzen haften (was zum Überleben des Nachwuchses fast notwendig ist, sodass Laichfresser (wie bspw. Barsche, Aale oder Störe) die kleinen Mengen häufig komplett vertilgen, bevor die Fische sich voll entwickeln können.
Bei Paarungsbereitschaft entwickeln die Milchner an den Brustflossen und am Kopf einen weißlichen Ausschlag. Sie umkreisen die Rogner und versuchen, deren Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dabei stupsen sie sie immer wieder vorsichtig an. In dieser Zeit hören die Karpfen häufig komplett auf zu fressen. In dieser Zeit hat man als Karpfenangler schlechte Karten und muss mit Blanksessions rechnen.
Sind die Rogner zur Eiablage bereit, erfolgt ein kurzes, unromantisches Paarungsspiel. Dabei schwimmen die Karpfen nebeneinander über dem Gewässergrund. Die Milchner treiben die Rogner, bis sie erschöpft sind. Dann schubsen die Milchner mehrfach und heftig mit dem Maul gegen die Flanken der Rogner.
Mithilfe von ruckartigen Flossenschlägen stoßen die Rogner in mehreren Portionen ihre Rogen aus, während die Milchner Seite an Seite mit ihnen ganze Spermawolken ans Wasser abgeben und die Eier befruchten. Man hört die Karpfen in dieser Zeit in der Regel durch bspw. starkes Platschen an der Wasseroberfläche (da die Fische sich im Flachwasser vermehren) oder sich bewegendes Gebüsch von überhängender Vegetation. Nach erfolgter Eiablage verlassen die Eltern das Gelege, denn zur Brutpflege fühlen sie sich nicht berufen.
Anfangs ernähren sich die noch nicht geschlüpften Karpfen vom Dottersack des Eies. Nach drei bis fünf Tagen schlüpft der etwa 5 bis 7 mm lange, noch schwimmunfähige Nachwuchs und bleibt weitere drei bis fünf Tage an den Pflanzenblättern kleben. Erst wenn die Schwimmblase mit Luft gefüllt ist, sind die Larven schwimmfähig und können ihre aus Plankton und Kleinstlebewesen bestehende Nahrung selbst suchen.
Bei der Karpfenwirtschaft sieht das Laichgeschehen etwas anders aus. Um die Produktion der Nachzucht unter kontrollierten Bedingungen zu steigern kommen hauptsächlich folgende Methoden in Betracht:
Für die gesteuerte natürliche Vermehrung werden die Laichteiche den überschwemmten Bachwiesen nachempfunden. Am bekanntesten sind die Dubisch-Dubravius-Laichteiche (Die Technik erfand der Ungar Thomas Dubisch).
Nur für die kurze Zeit der Karpfenhochzeit und des Laichaktes werden Rogner und Milchner in die Teiche gesetzt. (Jeweils ein bis zwei Sätze, wobei ein Satz für einen Rogner und zwei Milchner steht.) Danach gehört der Teich der Brut, damit sie sich ungestört entwickeln kann.
Bei der künstlichen Vermehrung ist der Erbrütungserfolg unabhängig von äußeren Einflüssen. Sind die Elternfische in der Brutanlage, wird dem Karpfenweibchen Hypophysen-Extrakt injiziert, um seine Laichbereitschaft zu erhöhen. Schon einige Stunden nach der Injektion erfolgt die Ei-Abgabe. Rogen und Milch werden getrennt abgestreift und anschließend zur künstlichen Besamung zusammengebracht.
Der befruchtete Laich kommt bis zum Schlüpfen der Larven in sogenannte Erbrütungsgläser.
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